Kleine Äderchen. Große Wirkung.
Besenreiser sind mehr als nur Kosmetik.
Viele Betroffene empfinden sie als störend.
Zum Glück gibt es wirksame Behandlungen.
Was sind Besenreiser eigentlich?
Kleine, sichtbare Gefäße
Besenreiser sind feine, erweiterte Venen, die direkt unter der Haut liegen. Sie erscheinen rötlich, bläulich oder violett und bilden sich häufig netzartig an den Beinen. Auch wenn sie gesundheitlich in den meisten Fällen harmlos sind, empfinden viele Menschen sie als unästhetisch. Besonders im Sommer oder beim Tragen kurzer Kleidung können sie das Selbstbewusstsein stark beeinflussen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung von Besenreisern ist komplex. Erbliche Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, da eine angeborene Bindegewebsschwäche die Gefäßwände anfälliger macht. Zusätzlich wirken sich hormonelle Einflüsse – etwa durch Schwangerschaft, die Einnahme der Pille oder Wechseljahre – begünstigend aus. Auch Bewegungsmangel, langes Sitzen oder Stehen sowie Übergewicht verstärken das Risiko, dass sich die kleinen Gefäße sichtbar erweitern.
Abgrenzung zu Krampfadern
Oft werden Besenreiser mit Krampfadern verwechselt, doch es gibt deutliche Unterschiede. Krampfadern sind größere, geschlängelte Venen, die nicht nur kosmetisch störend, sondern auch gesundheitlich belastend sein können. Besenreiser hingegen sind klein, oberflächlich und verursachen in der Regel keine Schmerzen. Dennoch können sie ein Hinweis auf eine beginnende Venenschwäche sein, weshalb eine ärztliche Untersuchung sinnvoll ist.
Harmlos, aber belastend
Obwohl Besenreiser medizinisch meist unbedenklich sind, haben sie einen hohen psychischen Stellenwert. Viele Betroffene fühlen sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und vermeiden es, Beine zu zeigen. Das kann die Lebensqualität erheblich mindern. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach wirksamen Methoden, um Besenreiser professionell entfernen zu lassen.
Methoden zur Besenreiserentfernung
Verödung (Sklerosierung)
Die Sklerosierung zählt zu den bewährtesten Verfahren. Dabei wird ein spezieller Wirkstoff direkt in die betroffenen Venen gespritzt. Dieser führt dazu, dass die Gefäßwände verkleben, sich verhärten und anschließend vom Körper abgebaut werden. Nach einigen Wochen sind die behandelten Besenreiser kaum noch sichtbar. Die Behandlung dauert meist nur wenige Minuten und ist für den Patienten gut verträglich.
Die Verödung eignet sich vor allem für größere und bläulich schimmernde Besenreiser. Sie ist oft kostengünstiger als eine Lasertherapie und kann auch bei tiefer liegenden Gefäßen wirksam sein. Allerdings sind mehrere Sitzungen erforderlich, da nicht alle Besenreiser in einem einzigen Termin behandelt werden können. Nach der Behandlung wird häufig das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Ein Vorteil dieser Methode ist ihre hohe Erfolgsquote, die bei über 80 Prozent liegt. Dennoch können Nebenwirkungen wie leichte Schwellungen, Rötungen oder kleine Blutergüsse auftreten, die aber in der Regel schnell wieder verschwinden. Nur in seltenen Fällen bilden sich Pigmentveränderungen oder Verhärtungen.
Langfristig ist die Sklerosierung ein bewährter Ansatz, um größere Gefäße effektiv zu beseitigen. Wichtig ist jedoch, dass ein erfahrener Phlebologe die Behandlung durchführt, um Komplikationen zu vermeiden und die optimale Dosierung des Wirkstoffs zu gewährleisten.
Lasertherapie
Die Lasertherapie ist eine moderne Methode, die vor allem bei feinen, roten und oberflächlichen Besenreisern eingesetzt wird. Dabei wird energiereiches Laserlicht durch die Haut auf die betroffenen Gefäße gelenkt. Das Blut absorbiert die Lichtenergie, wodurch die Gefäßwände erhitzt und verschlossen werden. Nach einigen Wochen baut der Körper die zerstörten Gefäße ab.
Ein großer Vorteil dieser Methode ist ihre Präzision: Nur die Besenreiser werden behandelt, während umliegendes Gewebe geschont bleibt. Schmerzen sind minimal und werden oft mit einem kurzen Pieksen oder Wärmegefühl verglichen. Kühlende Gels oder Geräte während der Sitzung reduzieren die Belastung zusätzlich.
Die Lasertherapie eignet sich besonders für Patienten mit dünner Haut und kleinen Äderchen im Gesicht oder an den Beinen. Auch hier sind meist mehrere Sitzungen notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Zwischen den Behandlungen sollten einige Wochen liegen, damit die Haut sich vollständig regenerieren kann.
Allerdings hat die Methode auch Grenzen: Größere, tiefer liegende Besenreiser sprechen weniger gut auf Laser an und werden besser durch Sklerosierung behandelt. Zudem kann es in seltenen Fällen zu Rötungen, Blasenbildung oder Pigmentstörungen kommen. Eine sorgfältige Hautanalyse vor der Behandlung ist daher unverzichtbar.
Hybridverfahren
In vielen Fällen kombinieren Ärzte Sklerosierung und Laserbehandlung. Dieses sogenannte Hybridverfahren ermöglicht es, verschiedene Arten von Besenreisern gezielt zu behandeln. Während der Laser feine, rote Gefäße zuverlässig verschließt, werden größere blaue Äderchen durch Verödung beseitigt.
Der Vorteil liegt in der hohen Flexibilität: Der Arzt kann individuell auf die Struktur der Besenreiser eingehen und so ein besonders ästhetisches Ergebnis erzielen. Gerade bei Patienten mit einer Mischung aus feinen und größeren Gefäßen ist diese Methode empfehlenswert.
Da beide Verfahren kombiniert werden, verlängert sich zwar die Behandlungsdauer, doch die Erfolgsquote steigt deutlich. Wichtig ist eine ausführliche Beratung, um den richtigen Ansatz für den jeweiligen Patienten zu wählen. Auch hier gilt: Ein erfahrener Phlebologe ist entscheidend für ein optimales Ergebnis.
Das Hybridverfahren hat sich in den letzten Jahren etabliert und bietet die Chance, Besenreiser nachhaltig und ästhetisch ansprechend zu entfernen. Für viele Patienten ist es die effektivste Lösung.
Welche Methode ist für wen geeignet?
Kleine, rote Äderchen
Feine, oberflächliche Besenreiser, die rötlich durch die Haut schimmern, sprechen am besten auf die Lasertherapie an. Sie sind oft kosmetisch besonders störend, da sie gut sichtbar sind, lassen sich aber mit gezielten Lichtimpulsen zuverlässig verschließen.
Größere, bläuliche Gefäße
Bläuliche oder violette Besenreiser, die etwas tiefer liegen, lassen sich mit einer Laserbehandlung schwer erreichen. Hier ist die Sklerosierung die bessere Wahl. Durch die Injektion gelangt der Wirkstoff direkt in die betroffene Vene und sorgt für ein dauerhaftes Ergebnis.
Mischformen
Viele Patienten haben eine Kombination aus roten und blauen Besenreisern. In solchen Fällen bietet das Hybridverfahren die größte Erfolgschance. Durch die Kombination beider Methoden können verschiedene Gefäßtypen gleichzeitig behandelt werden, was ein besonders gleichmäßiges Hautbild ermöglicht.
Individuelle Beratung
Letztlich entscheidet der Facharzt nach einer genauen Untersuchung, welche Methode am besten geeignet ist. Faktoren wie Hauttyp, Lage der Besenreiser und individuelle Wünsche des Patienten spielen dabei eine Rolle. Eine gründliche Beratung ist daher unverzichtbar, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Vorbeugung und unterstützende Maßnahmen
Bewegung und Sport
Sport ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Besenreisern vorzubeugen. Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Walking fördern die Durchblutung und stärken die Beinmuskulatur. Diese wirkt wie eine natürliche Pumpe, die das Blut zurück zum Herzen transportiert und so die Venen entlastet.
Auch kleine Alltagsgewohnheiten können helfen: Treppensteigen statt Aufzug, kurze Spaziergänge während der Arbeitspausen oder das Vermeiden langen Sitzens. Selbst einfache Fußübungen am Schreibtisch verbessern die Durchblutung und beugen Gefäßveränderungen vor.
Flüssigkeitszufuhr
Viel Trinken ist ebenfalls entscheidend. Flüssigkeit hält das Blut dünnflüssiger und erleichtert den Rückfluss zum Herzen. Zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag gelten als Richtwert. Alkohol und stark zuckerhaltige Getränke sollten hingegen reduziert werden, da sie den Flüssigkeitshaushalt eher belasten.
Wechselduschen und Kälteanwendungen
Der Wechsel von warmem zu kaltem Wasser regt den Kreislauf an und stärkt die Venen. Besonders morgens oder nach langem Stehen wirken Wechselduschen belebend und entlastend. Auch Kneipp-Anwendungen oder das Abbrausen der Beine mit kaltem Wasser können helfen, die Gefäßwände zu trainieren.
Pflanzliche Präparate
Rosskastanien- und Weinlaub-Extrakte gelten als bewährte Hausmittel zur Unterstützung der Venen. Sie wirken gefäßstärkend und können Schweregefühle in den Beinen lindern. Auch wenn sie Besenreiser nicht beseitigen, tragen sie zur Vorbeugung bei und verbessern das allgemeine Wohlbefinden.
Fazit
Besenreiser sind harmlos, aber oft belastend.
Zum Glück gibt es wirksame Methoden.
Laser, Sklerosierung oder Kombination – alles ist möglich.
Sport, Trinken und Pflege beugen neuen Äderchen vor.
Am wichtigsten: die richtige Beratung beim Facharzt.